Weiter Richtung Portugal
- projektlt28
- 20. Apr. 2022
- 3 Min. Lesezeit

Da sich unsere Reisegeschwindigkeit massiv verlangsamt hat (kein Wunder bei dieser weitläufigen und faszinierenden Landschaft), kam der Entschluss, wieder etwas auf die Tube zu drücken. Weiter ging die Reise vom Campingplatz entlang des Camino de Santiago in Richtung Lugo. Unterwegs haben wir das Pilgerdörfchen O Cebreiro noch besucht, sehr süß mit seinen kleinen runden Häusern. Wir konnten den Hype um diesen kleinen Ort leider nicht ganz verstehen. Nach dieser Besichtigung näherte sich der Tag auch schon dem Ende und ein Stellplatz musste her. Wir entschieden uns für ein kleines verschlafenes Dörfchen Namens Baralla. Hier hat die Gemeinde ganze Arbeit geleistet und einen wunderschönen Erholungspark mit Stellplatz mitten in den Ort gebaut. Es gab eine Anlage für Padel Tennis und mehrere Grills mit Sitzgelegenheiten. Es gab für die Wohnmobilisten Strom sowie Wasser Gratis, entsprechend füllte sich der Platz über Ostern Rasch auf. Schön wenn das Angebot auch genutzt wird! Nach 2 erholsamen Nächten wollten wir weiter in Richtung Lugo aufbrechen. Leider gab es kleine technische Probleme mit der Standheizung und Tim wollte diese nicht auf dem Stellplatz beheben, sondern in Ruhe und ohne größtenteils spanische Zuschauer, die uns sowieso immer ungläubig beobachteten. Also zogen wir weitern in Richtung Lugo um unterwegs das Problem zu beheben. Nach vielen Stunden basteln und ausbrennen in der prallen Sonne schien das Thema erledigt. Auf eine Stadtbesichtigung hatten wir allerdings danach keine Lust mehr.

Der nächste Stellplatz war schnell gefunden, auch hier wieder Strom und Wasser kostenlos. Schön am Ortsrand gelegen und nur mäßig besucht hatten wir unsere Ruhe und sogar Besuch von einer Herde Ziegen und Schafe, die die kommunalen Wiesen um den Stellplatz mähen durften. Frisch geduscht ging die Reise am nächsten Morgen dann in Richtung Santiago de Compostela weiter.
Nach einem Zwischenstopp in Melide um Pulpo zu essen, sind wir an diesem Ziel des Jakobswegs angekommen. Nachdem wir dort etwas durch die Gassen geschlendert sind und Brot gekauft hatten, entschlossen wir uns dazu, weiter in Richtung Portugal zu fahren.

Unterwegs sind wir dann noch nach Ourense, um in einer der berühmten öffentlichen Thermen Baden zu gehen. Schon seit der Römerzeit befinden sich dort diese Thermalquellen und ihnen werden heilende Fähigkeiten nachgesagt. Natürlich hat auch Corona hier spuren hinterlassen und die Zugänge wurden entsprechend von Personal kontrolliert. Nachdem wir uns umgezogen hatten und ins Bad springen wollten kam der Einspruch des Aufsehers. Wir hatten unsere Badeschuhe (die Pflicht waren! Leicht verständlich auf spanisch auf einem Schild am Eingang) vergessen. Also ging es den Fußweg wieder zurück zum Wohnmobil um die Badeschlappen zu holen. Als wir nach einer halben Stunde wieder am Eingang der Therme standen, musste der Aufseher etwas schmunzeln als er einer Gruppe Pilgern die Thematik mit den Badeschuhen gerade erklärte. Endlich konnten wir die bis zu 40 Grad heißen Becken genießen, danach fühlten wir uns wie neu geboren.
Da das Wetter sehr wechselhaft war, nutzten wir die schlechte Periode zum reisen. Es ging weiter gen Süden, Portugal beziehungsweise Viano do Castelo war das angepeilte Ziel. Nach vielen Kilometern entlang des Rio Minho (erinnerte etwas an das Moseltal nur viel verfallener) erreichten wir das Meer an seiner Mündung in den Nordatlantik nämlich in Caminha. Nach diesen vielen Tagen Berge, Kirchen und Pilgern war es schön, wieder am Meer zu sein und die steife Brise im Gesicht zu spüren. Für Eddy ging es am selben Tag noch ins Meer, endlich wieder Wasser und Sand zwischen den Pfoten. Der Stellplatz direkt am Meer ist zwar schön aber auch sehr windig, gestern hatte es ganze 60km/h Windgeschwindigkeit und der Bus hat es uns spüren lassen. Also haben wir uns weiter oben auf einem öffentlichen Parkplatz etwas windgeschützter gestellt und haben da die Nacht verbracht.
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