Unser Besuch im Gekas und dem etwas anderen Museum
- projektlt28
- 6. Aug. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Nach kurzer Autofahrt erreichten wir das nächste Ziel. Das Warenhaus Gekas, eines der größten Kaufhäuser Schwedens und tatsächlich ein Ausflugsziel für viele reisende und Einwohner. Schon bei der Anfahrt wurden uns die Dimensionen schnell bewusst. Über 3500 Parkplätze, Hotelanlage, Campingplatz und sogar ein Wohnmobilstellplatz. Welch ein Konsumwahnsinn. Dank der kompakten Größe unseres L fanden wir schnell einen Parkplatz, übernachten war hier eh nicht möglich, der Stellplatz war gerammelt voll. Eddy durfte im Wohnmobil weiterschlafen, während wir uns in die Menschenmassen warfen. Doch findige Schwaben wie wir sind, fanden wir schnell heraus, dass es hier nur mit viel vergleichen etwas zu sparen gab. Wir wurden von den Menschenmassen durch die Gänge geschoben, und jeder wollte irgend ein Schnäppchen machen und auch unsere Körbe füllten sich mit diversen Gegenständen. In diesem Kaufhaus gibt es wirklich alles. Von Mitbringsel über Lebensmittel zu Kleidung ist alles vorhanden und das in wahrhaft rauen Mengen. Von Markenware über No-Name Produkte, von Weißer Ware zu Rasenmähern, es gab wirklich alles was man braucht, und vielleicht noch ein

bisschen mehr. Nach etwa 2 Stunden schoben wir uns in Richtung Kassen, und dort standen wir vermutlich nochmal fast eine Stunden an um dann unseren Einkauf glücklich (vermutlich eher dass wir das überlebt hatten) ins Auto schleppten. Das war vielleicht ein Erlebnis. Eddy war auch sehr froh, uns wiederzusehen und durch Zufall
entdeckten wir ein weiteres Ziel, dass für uns als Metallica Fans einen Besuch wert war. So ging es für uns an den Ort, der 1986 die Band Metallica grundlegend verändert hat. Zwischen zwei Ortschaften verlor damals der Fahrer die Kontrolle über den Bandbus, der sich darauf überschlug und dann auf dem Dach zum liegen kam. Cliff Burton, der Bassist und exzellente Songwriter von Metallica wurde damals dort aus dem Bus geschleudert und danach vom Bus zerquetscht, die anderen Mitglieder blieben verschont. Wir hielten am Gedenkstein kurz inne, der wunderschön von den Besuchern verziert wurde und viele tausende Details enthielt.

Was kennt man noch aus Schweden außer Köttbular und Elche? Richtig IKEA. So führt unser nächstes Ziel in den Entstehungsort des Möbelriesen, nach Älmhult. Im Museum lernten wir in zwei Stunden viel über Design und Entstehung der Marke und des Kaufhauses sowie der Entwicklung der Region Smaland. Unser erster Weg führte durch das erste Stockwerk, das sehr ausführlich über die Designidee und die Designer berichtet (etwas zu ausführlich für unseren Geschmack). Auch wurden Möbelstücke aller Zeitepochen seit IKEA Gründung ausgestellt, Nadine konnte einige Möbelstücke aus ihrer Kindheit entdecken und geriet direkt ins schwärmen. Auf dem nächsten Stockwerk wurde dann intensiv auf die Entwicklung der Region Smaland und Schwedens eingegangen, von der landwirtschaftlich Geprägten Epoche bis über die Industrialisierung und den modernen Wohnungsbau. Auch hier wurden viele Objekte aus den 50er und 60ern ausgestellt, und uns wurde wieder einmal bewusst, in welch hohen Lebensstandard wir hineingeboren wurden. Bestes Beispiel fließend Wasser und eine Klospülung. Das war in Schweden lange kein Standard, erst als es die Menschen immer näher zusammenzog in große Städte.

Und später wurden dann bei einer Großoffensive der Regierung das restliche Land ans Wassernetz angeschlossen. Auf der obersten Etage ging es dann noch kurz um die Entwicklung und die Herstellung der Möbel (etwas zu kurz für unseren Geschmack, scheinbar möchte jemand nicht groß darauf hinweisen, dass seine Holzprodukte größtenteils aus Kartonage bestehen) und man konnte die IKEA typischen Katalogfotos nachstellen. Auch das Leben des Firmeninhabers und Erfinders wurde sehr großzügig dargestellt, dazu noch berichte über einige Hilfsprojekte in Afrika und anderen armen Staaten der Welt. Nach so viel Wissensaufnahmen waren wir dann doch etwas hungrig und gönnten uns zum Abschied eine Portion Köttbular mit Kartoffelpüree. Sehr lecker.
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