Noch westlicher liegt nur Amerika
- projektlt28
- 27. Apr. 2022
- 3 Min. Lesezeit

Weiter ging die Reise in Richtung Lissabon entlang der Küste. Die Klippen wurden immer höher und schroffer sehr zum leid von Eddy. Das Meer konnte man leider nur sehnsüchtig von oben betrachten. Nachdem wir viele kleine Ortschaften durchfuhren kamen wir am westlichsten Ziel unserer Reise, dem Kap von Carvoeiro an. Noch westlicher liegt nur noch Amerika. Ein beliebter Instagram-Vanlife-Foto-Ort, entsprechend traf man dort mehrere dieser Kastenwagenselbstausbauergenossen an, um das klassische Vanlife Foto (Kastenwagen Rückwärts ans Meer und Hecktüren geöffnet) zu schießen, natürlich ganz spontan. Wir haben uns lieber an die Küste gesetzt (zufälligerweise bestimmt in das ein oder andere Bild) und konnten so den wunderschönen Sonnenuntergang ungestört genießen. Wir hatten sogar Glück mit dem Wetter und konnten so die Sonne im Meer versinken sehen.

Am nächsten Tag steuerten wir die Hauptstadt Portugals an. Wir entschieden uns für einen schönen Parkplatz gegenüber der Stadt im Vorort Cacilhas direkt neben der großen Jesus Statue. Es ging über die Ponte 25 Abril, die uns optisch stark an die Golden Gate Bridge in Amerika erinnert. Typisch Großstadt empfing uns eine Mischung aus Plattenbau und kleinen Geschäften, bevor wir unseren etwas dreckigen Stellplatz erreichten. Die Aussicht war dagegen traumhaft, wir konnten Lissabon am anderen Ufer wunderschön überblicken. Wir entscheiden uns nach einem deftigen selbstgemachten Burger noch dazu, die Abfahrtspläne der Fähren ans andere Ufer abzuklären. Es ging eine steile Treppe hinab und Tim konnte dort schon ein altes Kanonenboot der portugiesischen Marine ausmachen. Diese Fregatte von 1843 wurde liebevoll restauriert und dort im Trockendock ausgestellt. Nachdem wir das Schiff auch von innen erkundet hatten, ging es weiter zum Fähranleger, für 1,90 pro Person ging es ans andere Ufer und Eddy durfte sogar auch mit. Nachdem die Einzelheiten geklärt waren, bummelten wir noch etwas herum und gingen dann schlafen, um fit für Lissabon zu sein.
Am 25 April wurden wir mit vielen Kanonenschüssen am frühen morgen geweckt. Nach kurzem Wikipedia-Besuch wussten wir dann auch, warum der 25 April Feiertag ist und warum einige Gebäude danach benannt wurden. Also ging es etwas früher als sonst nach dem Frühstück direkt los. Am Fähranleger angekommen war Eddy bereits der Star. Viele wollten ihn streicheln oder machten sogar heimlich Fotos, selbst die Dame am Ticketschalter war so entzückt von ihm, dass er keinen Maulkorb auf dem Boot tragen musste. Für knappe 10 Euro ging es für uns und Eddy extrem günstig nach Lissabon und sogar wieder zurück. Die Fähren waren etwas betagt, machten ihren Dienst aber ohne Zwischenfälle. Da die Maskenpflicht in Innenräumen (außer öffentlicher Nahverkehr) bereits gefallen war, hatten wir auch etwas mehr Spaß am Bummeln in Lissabon.

Wir liefen entlang der Promenade zu den großen Terminals, an denen Kreuzfahrtschiffe gerade ihre Passagiere auf die Stadt losließen, um dann weiter in die Stadt vorzustoßen. Auch in Lissabon wurden wir mehrfach auf Eddy angesprochen, sogar aus den vorbeifahrenden Tuktuks die einen in der ganzen Stadt herumfuhren. Wir fanden an vielen Stellen einen Trinkbrunnen, wie üblich in Portugal oder Spanien, hier war jedoch das Highlight das es ein Napf gab aus dem Hunde trinken können. Es war so schön warm, dass wir sogar ein Eis in der Sonne genießen konnten. Die öffentlichen Plätze waren heute von der Polizei gut bewacht und von Menschen gut besucht. Man konnte allerdings leicht eine ruhige Bar finden, wo man sich ein Portugiesisches Bier zu leibe führen kann. Nachdem wir das getan hatten und noch einige Sehenswürdigkeiten betrachtet hatten, ging die Reise für uns zurück zum Bus.
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