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Einmal ans Nordkapp und wieder zurück

  • projektlt28
  • 15. Juli 2022
  • 3 Min. Lesezeit

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Nachdem wir in Finnland die letzte Großstadt Europas hinter uns gelassen hatten und den Weihnachtsmann am Polarkreis besuchten, ging es für uns nach weiteren schönen Tagen in der Natur und unvergesslichen Wanderungen in Richtung Norwegen. Auch die Landschaft änderte sich kontinuierlich und aus einem endlosen scheinenden Nadelwald wurde langsam aber sicher nur noch Buschwerk, das maximal noch bis zu 5 Meter in die Höhe wachsen wollte. Am Grenzübergang mussten wir Eddy anmelden (was völliger Schwachsinn war, wir bekamen weder eine schriftliche Bestätigung dass dies geschehen war, noch wurde irgendetwas ins System eingetragen) und wir konnten nach 30 Minuten unsere Reise fortsetzen. Unser nördlichstes Ziel der Reise kam schnell näher und so reduzierten wir etwas die Geschwindigkeit und suchten einen schönen Stellplatz. Am Ufer eines großen Flusses wollten wir den Schnaken ausweichen, so war zumindest der Plan. Doch wir haben diesen ohne die lästigen Biester gemacht und es wurde schlimmer als je zuvor. Ein Wechsel aus Sonnenschein und Regen lockte tausende Mücken an und draußen rannte jeder Camper um sein Leben ins schützende Wohnmobil. Es versuchten sich auch ein paar wenige am Zelten, Tim versuchte mit den Zeltern Kontakt aufzunehmen, sie stammten aus München. Innerhalb von 10 Sekunden bestanden allerdings die zwei Personen nur noch aus Mücken und jeder ging zügig seines Weges. Auch im Wohnmobil war die Lage nicht so rosig, bei jedem ein und aussteigen kamen trotz davonrennen vom Mückenschwarm mindestens fünf Stück mit ins Wohnmobil. Wir wollten noch mit Tim's Eltern telefonieren, in diesen 1,5 Stunden töteten wir im Wohnmobil ca. 40 Mücken. Da alle Luken mit Gittern versehen und sämtliche Belüftungen geschlossen waren, gingen wir auf die Suche, wo die Biester einrückten. Nach langer Suche fanden wir heraus, dass sie zu den Zwangsentlüftungen der Dachluken schlüpften. Wir verstopften diese, leider ohne Erfolg. An der Dachluke im Bad war das nicht möglich, beim öffnen der Tür kamen einem 15 Mücken entgegen. Da das Schlafen hier in diesem Falle eh nicht möglich wäre, entschlossen wir uns um 23.00 Uhr weiter bis ans Meer zu fahren.

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Eine super Entscheidung, Norwegen zeigte sich uns in seinen schönsten Farben. Wir fuhren ewig durch die Einsamkeit dieser gigantischen Landschaft und näherten uns langsam den ersten Fjorden. Durch die tief stehende Sonne wurde alles in so wunderschöne Farben und Lichter gehüllt, dass wir teilweise nicht mehr wussten, ob wir eventuell gerade von den Schnaken leergesaugt werden und uns quasi in einer Nahtoderfahrung befinden oder ob das alles echt ist. Es stellte sich als echt heraus, leider konnte durch die tief stehende Sonne die Kamera diese Momente nicht richtig aufnehmen. Wirklich schade. Nach einer weiteren Stunde war dann total übermüdet ein Stellplatz gefunden und wir konnten Schnakenfrei erst mal ausschlafen.

ree

Welch eine Wohltat. Frisch erholt ging es dann weiter in dieser unglaublichen Landschaft, man kann das gar nicht beschreiben wie genial es hier ist. Es gibt nur wenige Hauptstraßen, und diese sind entsprechend hoch frequentiert. Also reihten wir uns in die Welle der "weißen Ware" ein und fuhren ans Nordkapp. Die Küstenstraßen schlängeln sich wunderschön entlang der Fjorde und die Landschaft wurde immer karger. Es ging weiter durch einige sehr lange Tunnel, teilweise knappe 200 Meter unter Wasser und knappe 7 Kilometer lang. Am Nordkapp angelangt dann der kleine Schock. Etwa 100 Wohnmobile "stapelten" sich auf dem Parkplatz dort. An der bekannten Skulptur durfte man fürs Foto anstehen und wieder einmal waren fast nur deutsche zu sehen und hören, die sich vor allem gerne über drängelnde Italiener aufregten, die einfach an der Schlange vorbeiliefen um ihr Foto zu schießen. Alles beim alten also.

ree

Wir machten unser Foto etwas abseits und Eddy war wie immer der Star der Veranstaltung. Mehrfach wurde er heimlich fotografiert. Vielleicht sollten wir doch mal 5 Euro pro Foto verlangen. Dann wäre die Reise fix bezahlt. Nach dem Foto flüchteten wir wieder, tankten das Auto noch an einer günstigen Tankstelle voll und übernachteten am Straßenrand. Ans Nordkapp führt übrigens nur eine Straße, man fährt diese geniale Landschaft quasi zweimal und sieht sie aus zwei verschiedenen Winkeln. Der Rückweg war mindestens so spektakulär wie der Hinweg. Ab jetzt zeigt unser Kompass nicht mehr gen Norden sondern in Richtung Südwesten. Es geht wieder in Richtung Heimat.

 
 
 

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