Eine bizarre Landschaft
- projektlt28
- 30. März 2022
- 2 Min. Lesezeit

Nach einer etwas unruhigen Nacht sind wir von unserem Stellplatz in Richtung Bardenas Reales aufgebrochen. Dies ist eine riesige Halbwüste, die sogar mit dem eigenen Fahrzeug (sofern man das möchte) befahrbar ist. Nachdem wir unserer Grauwasser entsorgt hatten konnten wir leider kein Frischwasser bunkern, der Hahn war defekt. Dies sollte sich jedoch später sogar als Vorteil herausstellen. Tim wollte morgens noch einen Plan des Parks holen, leider kam er nach 20 Minuten wieder zurück, der Weg war umsonst. Die Info-Stelle hatte leider geschlossen. Nachdem wir digital einen Plan finden konnten, wurde es Zeit aufzubrechen. Bereits nach wenigen Kilometern wurde die zweispurige Straße immer schmaler, bis wir über einen kleinen Hügel eine wunderbaren Panoramablick über das ganze Tal genießen konnten. Der asphaltierte Weg endete jäh vor einer Militärbasis, ab sofort ging es auf Schotterpisten weiter durch die Wüste. Auf unsere Karte waren mehrere Routen eingezeichnet, auf denen es erlaubt war, mit dem eigenen Fahrzeug oder Mountainbikes zu fahren. Sie führten zu den Fotohotspots, die wir dann auch (typisch Touristen) tapfer fotografiert haben.

Nach dem Touristenprogramm hatten wir dann alle Zeit der Welt diese Natur auf sich wirken zu lassen. Dank Schotterpiste sind meist nicht mehr als 30 km/h möglich, also kommt auch niemand zum drängeln und man kann sich ganz entspannt der Eindrücke hingeben und anhalten wo man möchte. Der Park besteht aus mehreren Abschnitten und wir haben uns dazu entschieden, alle anzuschauen. Das stellte sich als hervorragende Entscheidung heraus. Zwischen den Abschnitten müssen immer ein paar Kilometer auf normaler Landstraße gefahren werden, die Eingänge zum Park waren mäßig ausgeschildert, die Karte etwas ungenau also fuhr man ein bis zwei mal dran vorbei. Beim letzten Teil der Etappe mussten wir aufs Navi zurückgreifen und dieses hat uns dann total im Stich gelassen, wir sind dann entlang eines Kanals zum nächsten Eingangspunkt gefahren, Der Weg war äußerst Abenteuerlich aber unser LT hat alles ohne Probleme gemeistert. Den Passanstieg, der nach genau dieser "Geländepiste" kam, war unfassbar genial. Die Aussicht, nachdem wir unser Wohnmobil gefühlt eine Stunde den Berg hinaufgequält hatten, war atemberaubend. Gut dass unsere Tanks fast alle leer waren. Nach dem steilen Aufstieg ging es dann über für normale Wohnmobile schon fast unpassierbare Strecken weiter. Wir fuhren durch den Park entlang des Bergkamms und wünschten uns an manchen Stellen Geländereifen. Tim musste ständig spitzen Steinen im Boden ausweichen, diese könnten die eh schon kräftig belasteten Reifen leicht an der Karkasse durchstechen. Aber wir haben es ohne Panne geschafft. Insgesamt haben wir ca. 6 Stunden im Park verbracht, es hat nichts gekostet außer ein paar Nerven und Diesel. Ein Traum!
Man könnte jetzt noch stundenlang versuchen, weiter zu erzählen, die gesammelten Eindrücke könnte man allerdings nie richtig wiedergeben. Wer in dieser Gegend unterwegs ist, muss unbedingt dieses Naturwunder besichtigen! Es gibt übrigens auch tolle Routen für Mountainbiker oder geführte Touren mit 4x4 Fahrzeugen für alle, die ihrem Fahrzeug das Geholper und den Staub nicht antun wollen.
Wir haben übrigens unglaublich viele Fotos gemacht und die komplette Fahrt per Dashcam aufgezeichnet, allerdings sind diese Dateien viel zu groß zum hochladen. Falls Interesse besteht, einfach Kontakt zu uns aufnehmen.
Comments