Der französische Südosten
- projektlt28
- 21. Mai 2022
- 2 Min. Lesezeit

Von unserem Stellplatz hinter den Pyrenäen geht es weiter durch die Region Okzitanien nach Carcassonne. Entlang riesiger Weinplantagen und im Schatten wunderschöner Alleen waren wir von der Landschaft total überwältigt. Große weite Flächen wechselten mit schönen kleinen französischen Ortschaften, die auf Hügeln oder in den Tälern angesiedelt waren. Carcassonne erreichten wir nach ein paar Stunden fahrt und die Burg selbst nach einer etwas unschönen durchfahrt durch den typischen Großstadtbewuchs aus Plattenbauten. Nachdem wir das Wirrwarr aus Straßen durchfahren hatten, stand auch direkt die wunderschöne und vor allem riesige Festungsanlage von Carcassonne vor uns. Zu Spitzenzeiten beherbergte die große Wehranlage bis zu 4000 Bewohner in ihrer geschützten Altstadt im Inneren. Aktuell sind es nur noch knappe dreihundert, kein Wunder bei diesem Ansturm an Touristen, da fällt das Leben schwer. Der Zugang zu Stadt ist kostenlos, ebenso der Großteil der Wallanlagen. Wer etwas tiefer ins achtzehnte Jahrhundert eintauchen möchte, muss Eintritt bezahlen und darf dann in die Hauptburg. Dort werden die Kleidungsstile der verschiedenen Epochen ausgestellt, dazu viele Fundstücke, die bei den Ausgrabungen und Renovierungsarbeiten gefunden wurden. Diese zeigen die vielen Epochen, die diese Festung bereits überstanden hatte, Artefakte bis zur Römerzeit sind vorhanden. Auch heute zeigt sie sich noch in voller Pracht, dank des warmen Wetters waren verhältnismäßig wenig Menschen dort. Für Burgenthusiasten ein definitives muss!

Nachdem die Burg von innen genauestens inspiziert war, ging es auf die Festungswälle. Hier waren sogar die hölzernen Aufbauten auf den Wällen nachgebaut worden, so etwas sieht man nicht oft! Alles war zu begehen, die mehreren Stockwerke hohen Türme konnten auch von innen in allen Stockwerken besichtigt werden. Alles in allem waren wir knappe vier Stunden unterwegs und suchten uns danach einen schönen Stellplatz in einem kleinen süßen Örtchen außerhalb von Carcassonne.

Nimes war als nächstes auf unserer Zielliste, als ehemaliger wichtiger Außenposten des römischen Reichs waren dort noch einige große Gebäude aus römischer Zeit zu betrachten. Das zweistöckige Amphitheater befindet sich gerade in der Restaurierung, ist aber auch von außen in einem sehr guten Zustand und wird heute noch als Stierkampf- und Veranstaltungsarena genutzt. Ein prachtvolles Gebäude von ca. 70 n Chr. Wir besichtigten auch den Kalksteintempel und eine schöne Kirche mit tollen Wandgemälden. Danach gab es noch ein Eis und wir schlenderten noch etwas mit Eddy durch die Stadt um danach einen Übernachtungsplatz zu suchen. Ein Stellplatz am Yachthafen hatte leider zu, so übernachteten wir einfach auf einem großen Parkplatz vor einer Schule.

Da es uns in die Wildnis zog, ging es für uns nicht wie ursprünglich geplant nach Marseille, sondern in Richtung der französischen Voralpen. Durch die Provence ging es weiter entlang unendlich scheinender Weinfelder, die nach und nach großen Apfel- und Obstplantagen wichen. Die Ortschaften wurden immer kleiner, die Berge immer höher und irgendwann waren wir nach langer fahrt entlang eines großen Kanals an einer großen Talsperre angelangt. Dort in der Nähe fanden wir einen traumhaften Stellplatz, auf diesem verbrachten wir zwei Tage um uns etwas zu entspannen.
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