Auf den Spuren der Tempelritter
- projektlt28
- 12. Apr. 2022
- 4 Min. Lesezeit
Unsere Reise geht weiter auf dem Pilgerpfad und wir haben uns weiter an "Axel's Empfehlungen" orientiert. Das nächste Ziel war also schnell gesetzt und es geht nach Ponferrada. Hier haben wir uns über die Sehenswürdigkeiten schlau gemacht und eine wunderschöne Burg der Tempelritter entdeckt.
Also haben wir unsere 7 Sachen zusammen gepackt und waren alle noch auf dem mittlerweile leeren Stellplatz duschen. Eddy durfte die kalte Dusche auf dem Campingplatz genießen, es war jedoch für ihn sehr frisch.
In Ponferrada angekommen haben wir uns auf einem Stellplatz in der Nähe der Stadtmitte ein nettes Plätzchen gesucht. Ganz so wunderschön wie anfangs gedacht war er nicht, umgeben von sehr viel Müll und einer kuriosen Wiese, in der viele Katzen wohl leben. Überall waren kleine Behälter mit Wasser und Futter verteilt, viele Katzen streunten herum. Da wir natürlich wieder in der Zeit der Siesta angekommen sind, haben wir uns erst noch etwas leckeres zum Essen gemacht. Tim wollte unbedingt etwas mit Reis, also haben wir alle leckeren Dinge, die unsere der Bus hergegeben hat zusammen geschmissen und hatten somit eine leckere Reispfanne.

Nachdem wir gesättigt waren und es nur noch ein paar Minuten sind bis die Burg öffnet, haben wir uns ohne Eddy auf den Weg in die Stadt gemacht. Durch kleine Gassen, diesmal sogar auf dem Jakobsweg zu Fuß, suchten wir vergeblich nach einer Burg. Hat uns Google und ein guter Fotograf hier wieder einen Streich gespielt? Und dann war sie plötzlich da. Vor der Burg versammelte sich schon eine Menschenmasse die diese ebenfalls anschauen möchte. Somit entschlossen wir uns noch einen Spaziergang zur nahegelegenen Kirche zu machen. Dort angekommen sah die Kirche recht unspektakulär aus, wir haben uns gewagt einen Blick in die Kirche zu werfen und zack, hätten wir keine Masken aufgehabt, hätte man unser erstauntes Gesicht mit offenem Mund auch von weitem erkannt. Es war beeindruckend, es war sehr Detailreich und an jeder Ecke konnte man Gold sehen.
Weiter ging es ein paar Gassen durch die Stadtmitte. Dort hat das Wetter umgeschlagen und von angenehmer Sonne ging es um zu kräftigem Wind. Dieser Wind hat bei dem ein oder anderen Restaurant die ganzen Sonnenschirme davon gepustet und Mitarbeiter sowie Passanten hielten diese fest.

Wir machten uns wieder zurück zur Burg bevor wir noch von fliegenden Sonnenschirmen erschlagen werden. Dort angekommen war noch eine kleine Schlange am Eingang. Hier fing es an zu Regnen, jedoch hielt uns das nicht davon ab die Burg anzuschauen. Die Tickets kosteten 12 Euro was für die größe an Attraktion defitiv in Ordnung war. Die Burg selbst war in einem super Zustand, die Stadt gibt sich auch sichtlich mühe das beizubehalten. Wir wanderten vom kleinen Torhaus durch das dahinterliegende große Torhaus, danach ging es auf den Wällen von Turm zu Turm weiter, bis man in den Bergfried und seinen großen Innenhof ankam. In den Räumen merkt man immer wieder, wie klein die Menschen wohl früher gewesen sein müssen - bei manchen Scharten und Fenstern musste sogar Nadine sich ducken, um überhaupt herausschauen zu können.
Das Wetter wollte nicht besser werden, da blieb nur auf unsere gute Kleidung zu hoffen. Da Burgen als Wehranlagen konzipiert sind, gab es zwischen den Türmen keinerlei Schutz vor dem Regen. Wir wurden also teils von der Seite, von Oben und dank großen Pfützen auch von unten Nass. Naja, der König befand sich ja auch nur selten auf den Wällen, warum also ein Dach installieren, kostet ja alles Geld.
Um die Erhaltung zu finanzieren, finden hier regelmäßig Veranstaltungen statt, es wurden sogar Hotelzimmer und ein Restaurant eingebaut. Kaum vorzustellen als Deutscher, dass man einfach einen Teil des historischen komplexes zum Restaurant und Veranstaltungsraum umbaut. Daher sind richtige Burgen in Deutschland rar gesät und wenn noch vorhanden, entweder in Privatbesitz oder der Eintritt teuer für ein beschauliches Erlebnis. Der WOW-Effekt eines Schlosses ist nunmal etwas größer.
Nachdem der Regen nachgab und wir fast trocken waren, besichtigten wir noch die dauerhafte Ausstellung von "Lektüren der Tempelritter". Dort waren viele historische Bücher ausgestellt. Wie wahnsinnig aufwendig und filigran damals die Bücher hergestellt und vor allem wie Kunstvoll diese Schrift und die Darstellungen darin waren. Wir meinten sogar, in einem Buch etwas deutsch entziffern zu können.

Das Fazit zur Castillo de los Templarios: Die € 6,00 pro Person sind eindeutig ihr Geld wert, man kann viel anschauen und ist locker eine bis zwei Stunden dort unterwegs. Es gibt viel zu entdecken, vom Katapult bis zu den Lebensarten im Mittelalter, dem alten Gemäuer und den verschiedenen Belagerungen die diese Burg schon standgehalten hat. Man bedenke, eine stattliche Burg war damals von ähnlicher militärischer Wichtigkeit wie heute z.B. Atomwaffen. Für einen Fan des Mittelalters eindeutig ein Ort, den man gesehen haben muss!
Nun ging es zurück zum Bus. Hier wartete Eddy auf uns schlafend und wir haben einen schöneren Stellplatz gesucht. Diesen haben wir 15 Minuten weiter entfernt in einer wohl etwas wohlhabenderen Gegend gefunden und haben dort unsere Nacht verbracht.
Nachdem das Wetter heute auch nicht so Regenfrei sein soll, haben wir uns entschieden den Tag im Wohnmobil zu verbringen und Einkaufen zu gehen sowie Wäsche zu waschen. Dies haben wir nun erledigt und jetzt verbringen wir den Abend noch mit Kochen und Eddy Spaziergang.
Morgen geht die Reise weiter - hier wird es wieder etwas sportlicher :)
Bis jetzt habt ihr eine wunderschöne spannende Dokumentation geschrieben. Ich denke ihr solltet am Ende eurer Reise ein Buch daraus verfassen. Tolle Bilder. Bleibt gesund Grüße aus der Heimat. Papa 2.0